Selbstbewusstsein zeigen: Mit persönlicher Provokation umgehen

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Um einen unliebsamen Kritiker mundtot zu machen, scheuen manche nicht vor persönlichen Provokationen oder abwertenden Urteilen zurück. Zum Beispiel: „Können Sie sich das überhaupt leisten?“ oder – deutlich unter der Gürtellinie: „Bei Ihrer Herkunft.“ Eine solche Bemerkung zielt darauf ab, das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein des Gegenübers anzugreifen und ihn vor anderen lächerlich zu machen und zu diskreditieren.

Bei einem solchen Angriff dürfen Sie sich nicht einschüchtern, aber auch nicht provozieren lassen. Antworten Sie, so ruhig, wie Sie können, beispielsweise: „Das hat nichts damit zu tun, was ich mir leisten kann. Fakt ist doch, dass Ihr Vorschlag …“. Oder fragen Sie direkt zurück: „Was hat meine Herkunft denn mit der Sache zu tun?“ Anschließend warten Sie entweder, ob Ihr Gegenüber darauf etwas Sinnvolles zu sagen weiß, oder kehren im nächsten Satz zu der Sache zurück, von der der Angriff ablenken soll.

Die dritte Möglichkeit ist wieder, die Absicht, die hinter der Provokation steckt, anzusprechen: „Sie versuchen gerade, davon abzulenken, dass … (Ihr Unternehmen nicht in der Lage ist, …)“.

So lassen Sie einen Diskussionsgegner ins Leere laufen

Bei Diskussionen oder Streitigkeiten kann es schnell unangenehm werden. Ein paar Tricks können dabei enorm helfen.

So überraschen Sie Ihren Gegner

Jemand geht Sie verbal an. Wenn klar ist, dass der Angreifer eine Gegenattacke erwartet, überraschen Sie ihn, indem Sie ihm recht geben, dabei aber so überspitzen, dass sein Angriff ins Leere läuft.

Ein Beispiel: „Sie wissen wohl immer alles besser.“ – „Stimmt. Selbst das weiß ich.“

Ihr Gesprächsgegner wird überrascht innehalten. Und Sie haben die Möglichkeit bei der Diskussion das Heft wieder in die Hand zu nehmen-

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Gelassen mit Einwänden umgehen

Wenn Sie einen Vortrag halten oder an einer Diskussion teilnehmen, sehen Sie Einwände als Chance, Ihren Standpunkt deutlicher zu machen und Zweifel auszuräumen. Um gelassen und konstruktiv mit Einwänden umgehen zu können, sollten Sie sich darauf vorbereiten. Eine Methode, wie Sie Einwände in Sympathiepunkte verwandeln, ist die PFALZ-Technik.

  • Pausen machen: Machen Sie nach einem Zwischenruf oder einem Kommentar eine Pause. Bewahren Sie die Ruhe, und lassen Sie sich nicht zu einer unüberlegten Antwort hinreißen.
  • Fragen stellen: Signalisieren Sie Interesse am Einwand des Zuhörers. Fragen Sie, warum er Einwände gegen das Projekt hat oder die Verbesserungsvorschläge für unrealistisch hält. Erkunden Sie sich auch, welche Vorstellungen und Wünsche er in Bezug auf das Thema hat.
  • Akzeptanz zeigen: Akzeptieren Sie den Einwand, und gehen Sie der Person einen Schritt entgegen. Benutzen Sie Formulierungen wie: „Ich kann Ihre Bedenken gut verstehen.“ oder „Das war anfangs auch meine Befürchtung.“
  • Lösungen anbieten: Bieten Sie einen Ausweg an, um auf die Sachebene zurückzukehren. Erläutern Sie Ihren Vorschlag, und stellen Sie die Gemeinsamkeiten in beiden Meinungen deutlich heraus. Damit ziehen Sie die übrigen Anwesenden auf Ihre Seite.
  • Zustimmung sichern: Bemühen Sie sich um die Zustimmung des Einwandgebers, damit er nicht der Verlierer dieser Situation ist. „Sie vertreten andere Interessen und betrachten die Diskussion von einem anderen Standpunkt aus. Deshalb kann ich Ihre Zweifel verstehen.“

Absichtliches Mißverständnis gegen Angriffe

Es gibt eine Reihe von Strategien, wie Sie auf verbale Angriffe reagieren können. Welche Sie in der Situation wählen, kommt zum einen auf die Art des Angriffs an, zum anderen darauf, was Sie bewirken wollen.

Vor allem, wenn Sie mit einem zynischen oder ironischen Satz attackiert werden, können Sie dem Angriff ausweichen, indem Sie ihn bewusst falsch verstehen. Lassen Sie Ihr Gegenüber aber merken, dass Sie nicht zu dumm sind, seine Ironie zu verstehen, sondern ihn voller Absicht ins Leere laufen lassen.

Wenn zum Beispiel ein Kollege sich darüber ärgert, dass Sie Ihre Arbeit flott erledigen, und Sie als Streber abqualifizieren will, könnte er sagen: „Na, Sie sind aber wieder fleißig.“ Sie antworten: „Oh, danke für das Kompliment. Ich finde es schön, wenn ich mit meiner Arbeit fertig bin.“

Ein Klassiker ist es, eine direkte Beschimpfung wie „Vollidiot!“ zu kontern mit „Angenehm, Müller“ (natürlich sagen Sie hier Ihren Namen).

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Den Angriff ignorieren

Jemand versucht, Sie mit einer Killerphrase mundtot zu machen oder aus der Reserve zu locken. Wie reagieren?

Wenn die Killerphrase Sie kalt lässt, können Sie sie auch einfach ignorieren und weiterreden, als wäre nichts gewesen.

Oder Sie machen deutlich, dass Sie den Angriff wahrgenommen haben, aber nicht gedenken, darauf weiter einzugehen. Eine typische Reaktion könnte sein: „Ja, danke. Sehr interessant. Aber lassen Sie uns zum eigentlichen Thema zurückkommen.“ Sie können natürlich auch kontern mit: „Ich mag Ihre Witze. Aber nun zurück zu unserem Thema.“

Rhetorische Tricks kontern

Es passiert immer wieder, dass einem in einer Debatte die Argumente ausgehen. Manch einer versucht dann, die eigene Person in die Waagschale zu werfen: „Ich mache das nun schon seit sechs Jahren, und Sie behaupten, ich hätte keine Ahnung.“

In einem solchen Fall reagieren Sie am besten, indem Sie zwischen der Person und der Sache unterscheiden: „Ihre Erfahrungen stehen völlig außer Frage. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich von diesem Vorschlag gar nichts halte. Denn …“

Natürlich kann es auch passieren, dass Gegenargumente an Sie als Person geknüpft werden: „Sie als … können doch unmöglich…/müssten doch wissen, dass …“ Hier drehen Sie den Spieß einfach um: „Gerade mit meinem Hintergrund als …“.

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Betont sachlich reagieren

Eine sehr sachliche Reaktion auf eine verbale Attacke ist es, klar auszusprechen, dass das eben ein pauschaler und unsachlicher Angriff war. Damit wirken Sie vor einem größeren Publikum souverän.

Damit gehen Sie auf die Meta-Ebene und zeigen, dass Sie sich nicht auf das gleiche Niveau wie der Angreifer begeben wollen.

Gleichzeitig eröffnen Sie Ihrem Gegenüber die Möglichkeit, von nun an sachlich mit Ihnen umzugehen. Typische Antworten sind: „Das war jetzt aber unsachlich.“ oder „Das ist eine pauschale Unterstellung.“

In Auseinandersetzungen hilft es manchmal, ins Absurde abzugleiten

Eine Strategie, mit verbalen Angriff umzugehen, ist es, mit Ihrer Antwort das Gespräch ins Absurde zu ziehen. Dazu picken Sie sich ein Wort oder eine Phrase heraus und verstehen es falsch.

Nach diesem Muster funktionieren auch viele Witze, beispielsweise: „Wie fanden Sie das Schnitzel?“ – „Ganz zufällig, als ich eine Kartoffel beiseite schob.“

Ein typisches Beispiel: Auf einen Satz wie „Ein guter Rat: Schalten Sie Ihr Hirn ein, bevor Sie sprechen.“ könnten Sie reagieren mit: „Ich brauche kein Rad, ich fahre mit dem Bus.“

Wie wehre ich mich gegen unsachliche Kritik?

Sicher haben Sie auch schon mit Killerphrasen Bekanntschaft gemacht wie „Das ist doch kompletter Unsinn, den Sie da von sich geben.“ oder „Da müssen Sie aber noch viel lernen, junger Mann.“ Damit sollen Sie mundtot gemacht oder disqualifiziert werden. Was tun Sie in einem solchen Fall?

Verteidigen bringt nicht viel

Eine Möglichkeit ist es, mit einem Gegenangriff zu antworten, am besten mit einem witzigen. Denn dann bekommen Sie die Lacher auf Ihre Seite. Im Idealfall muss sogar der Angreifer lachen, so dass sich die Situation entspannt. Diese Schlagfertigkeit müssen Sie allerdings wirklich üben.

Wenig sinnvoll ist es, mit einem Angriff gleicher oder heftigerer Stärke zu reagieren. Sie treffen dann zwar wahrscheinlich eine wunde Stelle beim Gegenüber, verschärfen aber den Konflikt und begeben sich auf die gleiche Stufe wie der Angreifer.

Typische Antworten sind: „Sie sind eben mein Vorbild.“ oder „Ach, lassen Sie uns nicht über unsere Schwächen reden. Niemand weiß so gut wie Sie, dass das schnell peinlich werden könnte.“

So gehen Sie mit persönlichen Angriffen um

Wenn Sie persönlich angegriffen werden, dann können Sie sich mit diesem Tipp helfen: Legen Sie den Angriff vor Ihrem geistigen Auge erst einmal auf den Tisch oder den Boden.

Auch wenn sich das komisch anhört, probieren Sie es aus. Sobald der Angriff symbolisch vor Ihnen liegt, können Sie ihn in Ruhe betrachten und sich auch leichter davon distanzieren, so dass er Sie nicht mehr tief treffen kann.

Einen Vorwurf umformulieren

Wirft Ihnen jemand eine Unverschämtheit an den Kopf, können Sie ihm durch eine sachliche Umschreibung seiner Aussage den Wind aus den Segeln nehmen. Auf den Angriff „Sie sollten mal Ihr Gehirn beim Arbeiten einschalten.“ könnten Sie zum Beispiel antworten: „Sie finden, ich habe bei meiner Arbeit etwas nicht beachtet.“

Klassische Antworten sind: „Ihnen gefällt mein Vorschlag nicht.“ oder „Sie sind verärgert/skeptisch/besorgt.“

Den Ball zurückspielen

Was tun, wenn Sie verbal angegriffen werden? Eine wirksame, wenn auch etwas billige Methode ist es, die Bemerkung aufzugreifen und gegen den Angreifer zu richten.

Im Grunde brauchen Sie dazu nur die beiden Standardantworten „Genau wie …“ und „Im Gegensatz zu …“; eine weitere Reaktion könnte sein: „Sie sind eben mein Vorbild.“

Ein Beispiel: „Na, heute wieder besonders fleißig?“ – „Ja, ganz im Gegensatz zu Ihnen.“

Auf Schmeicheleien reagieren

Wer keine stichhaltigen Argumente hat, greift gern zu verbalen Angriffen oder rhetorischen Tricks. Zu den beliebtesten, weil am meisten erfolgversprechenden Tricks gehört die Bestechung in Form von Schmeichelei oder übertriebener Höflichkeit wie zum Beispiel: „Wir sind mit Ihnen ja immer bestens ausgekommen.“ Dadurch entsteht beim Gelobten das Gefühl der Verpflichtung, das es ihm schwer macht, eine andere Position als der Lobende zu vertreten.

Eine Möglichkeit, darauf zu reagieren: Bedanken Sie sich für das Kompliment und kommen Sie dann zurück zu der Sache, um die es geht: „Vielen Dank für die Vorschusslorbeeren. Jetzt aber zur Sache.“

Sie können natürlich auch zeigen, dass Sie den manipulativen Trick durchschaut haben: „Sie belohnen mich hier überreichlich. Aber Sie werden sicher verstehen, dass ich mich davon nicht beeinflussen lassen kann. Schließlich geht es hier um…“.

Auf Unterstellungen reagieren

Bei Diskussionen oder Streits passiert es immer wieder, dass einer zu unfairen Mitteln greift. Klassische Tricks sind:

  • die Worte des Gegenüber nur unvollständig wiedergeben
  • dem anderen etwas unterstellen oder ihm das Wort im Mund umdrehen
  • falsche Behauptungen aufstellen

Wenn Ihr Gegenüber so etwas versucht, weisen Sie auf den Trick hin. Zum Beispiel: „Da haben Sie aber einen wichtigen Teil unterschlagen. Dadurch entsteht hier ein falscher Eindruck.“ Oder: „Da zitieren Sie mich aber falsch. Ich habe gesagt …“

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Martin Goldmann

Martin ist seit 1986 begeistert von Computern und IT. Er arbeitete von 1986 bis 2011 als Autor und Redakteur für diverse Computer-Zeitschriften. Seit 2011 ist Martin Goldmann als Kameramann und Redakteur in der Videoproduktion tätig und hält Video-Schulungen. Doch das Thema Computer hat ihn nie los gelassen. Seine Schwerpunkte hier auf Tippscout.de: Apple-Software, Videoproduktion, Synthesizer.