Benzin oder Diesel falsch getankt? Das können Sie tun!

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Das kann jedem passieren: An der Tankstelle hat man die falsche Zapfsäule erwischt und tankt statt Benzin Diesel oder umgekehrt. Lesen Sie, was Sie tun sollten.

So gehen Sie vor, wenn Sie die falsche Kraftstoffsorte getankt haben

Brechen Sie sofort den Tankvorgang ab. Wieviel falscher Kraftstoff schon im Tank ist, kann darüber entscheiden, ob Sie noch mit einem blauen Auge davonkommen oder nicht.

Unternehmen Sie auf keinen Fall Startversuche, denn das falsche Gemisch sollte nicht in den Motor gelangen.

Lesen Sie unten weiter, was für Ihre Situation die notwendigen weiteren Schritte sind.

Tanköffnung bei einem Auto - (Foto: Martin Goldmann)
Tanköffnung bei einem Auto – (Foto: Martin Goldmann)
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Benzin statt Diesel getankt (alter Motor)

Haben Sie in ein altes Diesel-Fahrzeug Benzin getankt, kann das ohne weitere Folgen bleiben, sofern nicht zu viel Benzin getankt wurde. „Alt“ heisst hier, dass der Motor keine Pumpe-Düse- oder Commonrail-Technik hat.

Wenn die getankte Benzinmenge nur einen geringen Prozentsatz des gesamten Tankvolumens ausmacht (Faustregel: max.  10%), dann sollte so ein Motor das ohne Probleme verkraften. Die genauen Maximalanteile hängen von der Einspritztechnik ab und sollten in der Betriebsanleitung zu finden sein, weil Benzinzumischung im Winter ein mögliches Mittel ist, um Versulzung zu verhindern. (Mehr zum Verhindern der Versulzung finden Sie hier: Tipps gegen Versulzen von Diesel im Winter

Zur Ermittlung der Prozentzahl lesen Sie an der Zapfsäule ab, wieviel vom falschen Sprint Sie getankt haben. Rechnen Sie dann auf das Volumen Ihres Tanks hoch, wieviel Prozent das entspricht.

Beispiel: Sie haben 5 Liter Benzin getankt. Das Tankvolumen beträgt 55 Liter. Wenn Sie nach dem Falschtanken den Rest mit Diesel auffüllen, haben Sie 5/55, also etwa 9% Benzin im Diesel. Das liegt unter der typischen Problemschwelle von 10 %.

Liegen Sie unter der Schwelle, tanken Sie also mit Dieselkraftstoff weiter und machen den Behälter randvoll. Tanken Sie früher als sonst nach, damit der Benzinanteil immer weiter sinkt.

Liegt der Anteil über dem problematischen Wert, müssen Sie den Tank auspumpen lassen.

Benzin statt Diesel getankt (moderner Motor)

Schon geringe Mengen Benzin können bei modernen Dieselmotoren Schäden verursachen. Lesen Sie in der Betriebsanleitung nach, wie viel Benzinanteil enthalten maximal sein darf. Das Reißen des Schmierfilms um die empfindliche Einspritzpumpe kann bis zum Motorschaden führen, wenn der Benzinanteil zu hoch ist.

Sollten Sie beim Tanken die Kraftstoffarten untereinander vertauschen und volltanken, dürfen Sie das Fahrzeug auf keinen Fall starten. Sollten Sie den Fehler erst während der Fahrt bemerken, stellen Sie sofort den Motor ab und lassen den Wagen nicht wieder an. Bemerkbar macht sich die falsche Betankung oft durch heftige Klopfgeräusche des Motors.

Diesen Fehler beim Tanken können Sie selbst nicht korrigieren. In jedem Fall müssen Sie das Diesel-Benzin-Gemisch in einer Werkstatt abpumpen lassen. Nach dem Abpumpen wird zusätzlich das komplette Kraftstoffsystem gespült und gereinigt. Das Gemisch wird anschließend fachmännisch auf einer Schadstoffsammelstelle entsorgt.

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Diesel statt Benzin getankt

Durch Beimischung von Diesel wird die Klopffestigkeit des Treibstoffs stark herabgesenkt. Hier führt kein Weg daran vorbei, den Tank leerzupumpen und den passenden Treibstoff einzufüllen. Ansonsten droht ein Motorschaden.

Schon fünf Prozent Dieselkraftstoff im Benzin können zu Schäden am Motor und dem Katalysator führen. Der Motor reagiert auf diese Mischung bockig, läuft unrund und geht aus. Auch wenn es theoretisch nicht möglich ist, an der Tankstelle Diesel in einen Benziner zu tanken, kommt dies vor. Die Zapfpistole des Dieselkraftstoffes ist normalerweise dicker als die Einfüllöffnung des Benzintanks.

Super statt Normalbenzin getankt

Der einzige Schaden entsteht hier – wenn überhaupt – in Ihrem Geldbeutel. Super war früher ist der höherwertige Kraftstoff und machte dem Motor nichts. Ganz im Gegenteil konnte er sogar ruhiger damit laufen. Heute sind Normal und Super in der Regel identisch.

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Normalbenzin statt Super getankt

Hierzulande sind Normalbenzin und Super inzwischen identisch. Wenn Sie im Ausland tanken, hat Super oft eine höhere Oktanzahl als Normalbenzin und dadurch eine höhere Klopffestigkeit. Als Klopfen bezeichnet man die Neigung von Benzin, Frühzündungen auszuführen, die zu harten Verbrennungsgeräuschen führen und sogar Motorschäden nach sich ziehen können.

Moderne Motoren haben einen sogenannten „Klopfsensor“ eingebaut. Damit regelt die Zündung sich automatisch auf den Kraftstoff ein und als Folge haben Sie lediglich weniger Leistung. Ältere Motoren können das nicht. Auf jeden Fall sollten Sie mit einem solchen Fahrzeug den Motor weniger belasten und möglichst bald mit dem hochwertigsten verfügbaren Benzin die Fehltankung ausgleichen.

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Markus Schraudolph

Markus ist IT-Fachjournalist der ersten Stunde. Seine ersten Texte veröffentlichte er 1987 beim legendären Markt&Technik-Verlag. Seine Spezialität sind Datenbanken und Microsoft Excel. Als PHP-Experte programmierte Markus maßgeblich die erste Version des Tippscout und ist anerkannter Experte für PHP, MySQL und Wordpress.