So drucken DOS-Programme auf USB- oder Netzwerkdrucker

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Nutzen Sie noch DOS-Programme unter Windows? Hier lesen Sie, wie Sie daraus einen USB-Drucker oder einen Netzwerkdrucker ansteuern.

So nutzen Sie einen USB-Drucker mit DOS

  1. Prüfen Sie, ob der Drucker ein reines GDI-Gerät ist. Falls ja, wird es nicht klappen, weil diese reine Grafikdaten erwarten und darum nur unter Windows-Software funktionieren. Finden sich im Manual oder auf dem Karton des Geräts Hinweise auf Kompatibilität zu PCL-Druckern, dann sollte es klappen.
  2. Installieren Sie das Gerät unter Windows und geben es in den Geräteeigenschaften zur Nutzung im Netzwerk frei.
  3. Verwenden Sie dabei einen Freigabenamen mit maximal 8 Zeichen, etwa dosdruck
  4. Kreuzen Sie das Kästchen für die Druckaufbereitung auf Clientcomputer an, falls vorhanden. 

    Windows - Druckerfreigabe einrichten. Ermöglicht Drucken auf USB von DOS aus.
    Über den Umweg einer Druckerfreigabe kann ein altes DOS-Programm auf USB-Geräten drucken.
  5. Rufen Sie eine Eingabeaufforderung auf.
  6. Geben Sie dort ein:
     net use lpt1 \\localhost\dosdruck /persistent:yes
  7. Falls der Befehl meckert, dass es schon einen LPT1 gibt, dann nehmen Sie einfach LPT2
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So nutzen Sie einen LAN-Drucker mit DOS

Das Vorgehen ist im Prinzip identisch, nur müssen Sie andere Daten für die Adresse und den Freigabenamen nutzen.

  1. Der Drucker muss über eine Windows-Freigabe erreichbar sein – falls er das nicht unterstützt, müssen Sie wie in der USB-Variante oben, auf dem selben PC eine Freigabe unter Windows einrichten.
  2. Finden Sie heraus, unter welcher Netzwerk-Adresse der Drucker erreichbar ist und wie der Freigabename lautet.
  3. Rufen Sie eine Eingabeaufforderung auf.
  4. Geben Sie dort ein
    net use lpt1 \\<Adresse des Druckers><freigabename> /persistent:yes

Der Parameter „/persistent:yes“ sorgt dafür, dass sich Windows die Einstellung dauerhaft merkt.

Wenn der Drucker sinnlose Zeichen ausgibt

Falls mit einer der obigen Methoden die Verbindung prinzipiell funktioniert, aber der Ausdruck aus dem alten Programm nur Kauderwelsch fabriziert, müssen Sie im DOS-Programm den Druckertyp ändern. Der Windows-Treiber hat bei dieser Betriebsart keinen Einfluss auf den Ausdruck. Er wird dabei vollkommen umgangen.

Sehen Sie im Druckerhandbuch nach, welche der verbreiteten Druckersprachen wie PCL (HP Laserjet), ESC/P (Epson Nadeldrucker) oder Postscript (Apple Laserwriter) der Drucker beherrscht und stellen den Druckertyp dann im DOS-Programm entsprechend ein.

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Darum hat DOS Probleme mit USB- und LAN-Drucker

Die Steinzeitprogramme können prima auf einem Gerät mit Parallelport drucken. Das Problem taucht erst dann auf, wenn Ihr alter Drucker den Geist aufgibt. Aktuellen Ersatz bekommen Sie nur noch mit USB-Anschluss. Diesen üblichen Anschlusstyp kennt das DOS-Programm nicht, sondern erwartet dringend eine parallele Verbindung, wie LPT1 oder LPT2 oder einen Netzwerkdrucker. Denn zu DOS-Zeiten war USB noch nicht verbreitet und das System kann damit nichts anfangen.

De oben gezeigte Methode verwendet darum einen Umweg: Sie gaukelt dem DOS den lokal angeschlossenen Drucker als Netzwerkgerät vor. Während das alte Programm also meint, einen  entfernten LAN-Drucker mit Druckdaten zu versorgen, nimmt diese tatsächlich das Windows an und leitet sie an den USB-Drucker weiter.

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Markus Schraudolph

Markus ist IT-Fachjournalist der ersten Stunde. Seine ersten Texte veröffentlichte er 1987 beim legendären Markt&Technik-Verlag. Seine Spezialität sind Datenbanken und Microsoft Excel. Als PHP-Experte programmierte Markus maßgeblich die erste Version des Tippscout und ist anerkannter Experte für PHP, MySQL und Wordpress.
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8 Gedanken zu „So drucken DOS-Programme auf USB- oder Netzwerkdrucker“

  1. Die Idee ist super – brauche ich! Aber leider bekomme ich immer die Meldung:
    Systemfehler 66 aufgetreten.
    Der Typ der Netzwerkressource ist falsch.

    Gibt es da eine Lösung oder einen Hinweis?

    Antworten
    • Ist eventuell der Freigabename zu lang? DOS verträgt nur 8 Zeichen-Namen ohne Leerzeichen. Ansonsten könnte es noch ein Rechteproblem sein. Ist der PC vielleicht an einer Domäne angemeldet? Das könnte Probleme bereiten.

      Antworten
      • Der Freigabename ist ok, z.B. „INEO-LPT“ . Ich habe mich als Administrator angemeldet um Rechteprobleme zu vermeiden. Ja, der PC ist Mitglied in einer Domäne. Gibt’s da eine Lösung?

        Antworten
        • Idee: Starten Sie doch mal das „DOS-Fenster“ mit Administrator-Rechten. Ansonsten kann ich für einen solchen Fall eine speziell angepasste Version der DOSBOX empfehlen. Das ist so eine Art Mini-VM für DOS. Die Variante kann auf viele verschiedene Weisen mit dem Drucker umgehen. Ich habe das schon erfolgreich eingesetzt, um eine alte Abrechnungs-Software unter Windows 7 zum Laufen zu bringen. Download über http://ykhwong.x-y.net/

          Antworten
          • Danke für die Antwort. Wenn ich mich als Administrator anmelde, starte ich doch automatisch das cmd.exe als Administrator. Ich habe trotzdem nochmal mit „ausführen als …“ gestartet – gleicher Fehler.
            Die Dosbox habe ich versucht, aber die kennt das „net … “ Kommando nicht. Gibt es zu „net use LPT1 …..“ noch irgendwo Dokumente die Sie kennen?

          • So jetzt hat es funktioniert! Der richtige Syntax ist wie folgt:

            NET USE LPT1: \\[Computer-Name]\Printer /PERSISTENT:YES

            der Syntaxfehler wurde durch die fehlenden „\“ verursacht.
            mit NET USE LPT1: /DELETE kann die Freigabe wieder gelöscht werden um z.B. einen anderen Drucker einzurichten.
            Danke nochmal für die Idee. Auf so eine einfache Lösung wäre ich sonst nicht gekommen.

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